Der Radfahrerverein Deißlingen bietet vielfältige Aktivitäten rund um das Thema Radsport an. Im Jahr 2017 hatten wir im Bereich Rennsport 5 aktive Lizenzfahrer.
Unsere Radtreffs im Rahmen der AOK Radtreffs, unsere Mountainbike Gruppen und ein Tourentreff für Rennradfahrer runden das Angebot im Breitensportbereich ab. Im Mittelpunkt steht dabei das gemeinsame Interesse am Radsport, wobei auch Spaß und Geselligkeit nicht zu kurz kommt. Regelmässige gemeinsame Touren aber auch mehrtätige Ausfahrten und Alpenüberquerungen stehen hier auf dem Programm.
Ausserdem veranstalten wir regelmässig Radrennen. Ein Rennen findet jeweils im Frühjahr im Rahmen des Intestuhlcups im Gewerbegebiet auf der Breite in Deißlingen statt, das andere Rennen wird im Jahr 2018 bereits zum 50. Mal ausgetragen und ist inzwischen ein nicht mehr wegzudenkender Klassiker im Veranstaltungskalender unserer Gemeinde: das Abendkriterium in der Ortsmitte von Deißlingen findet jeweils an einem Donnerstag abends im Juli statt.
Unser Verein blickt auf eine über 100 jährige Geschichte zurück in welche der folgende Abschnitt einen Einblick gibt.
Am Sonntag den 20.6.1909 gründen einige junge Leute im Gasthaus Ochsen den Verein Radlerlust Deißlingen
- 1.Vorstand: Albert Merz
- 2.Vorstand: Josef Steinmann
- Kassier: Andreas Grimm
- Zweck des Vereins
Förderung der Geselligkeit und Geschicklichkeit bei der Ausübung des Radsportes
- 1910
Anschaffung von Korsoanzügen und Besuch vieler Korsofeste. Das erste Straßenrennen findet nach Schwenningen statt.
- 1912
1.Preis beim Korso in Tailfingen
Änderung der Vereinstatuten mit klarem Bekenntnis zu politischer Neutralität
- 1913-1914
Anschaffung von 6 Saalsporträdern. Mehrere 1.Preise bei Verbandsfesten.
- Die Vereinsaktivitäten ruhen. Aus den Reihen der Mitglieder fallen 8 Männer im Krieg.
- 1917 Ein Vereinsmitglied stellt ein Bittgesuch an das stellv. Generalkommando des Königl.-Württembergischen Armeekorps mit dem Inhalt, das Fahrrad für landwirtschafliche Zwecke behalten und benutzen zu dürfen.
- 1919 belegt das Protokollbuch wieder stärkere Vereinsaktivitäten. Es werden neue Korsoanzüge beschafft. Man besucht in diesen Jahren wieder Bezirks- und Verbandsfeste.
- 1920 muß das Theaterspiel wegen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche vom „Bären“ in den „Hohenzollern“ verlegt werden.
- 1921 hat der Verein 154 Mitglieder, einen Kassenstand von 1946,-RM und Sachwerte von 9544,-RM.
Niederrad-Kunstreigen und Korsofahren: Anfang der 20-er Jahre besucht man viele Kreis- und Bezirksfeste. 1923 erreicht man den 3.Platz bei den Südd. Meisterschaften.
- Eine für Fasnacht 1923 geplante Aufführung wird wegen des Ernstes der Zeit nicht durchgeführt.
- Ende 1923 hat der Verein 199 Mitglieder.
1924 wird neben dem Reigenfahren auch der Straßenrennsport begonnen. Bei Rennen in Schwenningen und Stuttgart werden erste Erfolge erzielt. Am 21.9.1924 findet ein Vereinsrennen mit 3 Klassen statt:
- Fahrer mit Stahlfelgen bis 17Jahre alt
- Fahrer mit Stahlfelgen über 17Jahre alt
- Fahrer mit Schlauchreifen
- 1925-1926 Es werden alle Jahre diverse Feste besucht
- 1927 gründet man eine Radlermusik. Der Verein hat 178 Mitglieder
1928 findet neben Reigen- und Kunstradfahren auch ein Radrennen statt. Die Klassen unterscheiden sich in Stahl- und Holzfelgen.
- 1929 feiert man das 20-jährige Jubiläum mit einem Gaufest.
Es findet ein Radrennen mit über 100 Fahrern statt. Reigenvorführungen und Radballspiele rundeten das Programm ab.
Der Festzug setzte sich zusammen aus den angereisten Vereinen, den ortsansässigen Vereinen und den Schluß des Umzuges bildete die Abteilung „ Motorradklub“.
- 1930 Erfolge im Schmuckkorso, Hallen- und Rennsport kann der Verein in diesem Jahr verzeichnen.
- 1931 findet in Verbindung mit dem Gartenfest eine 5-stündige „Kontrollfahrt“ statt. Jeder Teilnehmer erhält eine Plakette. Die Strecke führt über Rottweil-Oberndorf-Schramberg-Tennenbronn-St.Georgen-Villingen-Schwenningen-Deißlingen
- 1933 wird der Verein im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung „gleichgeschaltet“. Der Verein hat 130 Mitglieder. Die Sachwerte belaufen sich auf 2578,-RM, der Kassenstand auf 256,- RM
- 1934 wird der Verein in den „Neuen deutschen Radfahrer Verband“ aufgenommen.
Das 25-jährige Jubiläum wird mit einer Theateraufführung gefeiert.
- 1935-1936 beschränken sich die Vereinsaktivitäten auf den Besuch von Korsofesten. Die Mitgliederzahl ist sinkend.
- 1937 nahm man mit guten Platzierungen an Korsofesten teil.
- 1938 die Teilnahme am Bezirksfest in Horgen mit Reigenfahren.
- 1939 werden in Deißlingen Kreismeisterschaften im Radball durchgeführt. Die 12 zur Wehrmacht eingezogenen Vereinsmitglieder erhalten einen Brief und 2,- RM.
- 1940 wird das Vereinsmaterial (Räder) im „Löwen“ und bei Joh. Müller gelagert. Viele Pokale wurden zur Metallspende des Führers gegeben.
- 1941-1945 ruhen die Vereinsaktivitäten.
35 Vereinsmitglieder wurden zur Wehrmacht eingezogen, 22 davon kamen nicht mehr zurück.
- 1947 Wiederbeginn der Abteilung Radsport bei der Sportgemeinde Deißlingen.
Spartenleiter: Willi Emminger
- 1948 wird neues Radmaterial angeschafft
- 1949 feiert man in kleinem Rahmen das 40-jährige Jubiläum. Es findet regelmäßiges Hallentraining in der Turnhalle Römerstr. statt. 1.Auftritt des 6-er Männerreigens beim Gartenfest der Sportgemeinde.
- 1950 findet der erste Auftritt des 6-er Damenreigens in Rottenburg statt, Radballer nehmen an den Bezirksmeisterschaften in Lauterbach teil.
- 1951 startet das 1. Kriterium auf der Straße und das 1. Saalfest findet im Ochsen statt.
- 1952 löst sich die Abteilung Radsport von der Sportgemeinde und Wiedergründung der „Radlerlust“. Bei Meisterschaften im Hallensport und 6-er Reigen werden Bezirksmeister gestellt. Das 2.Kriterium findet statt.
- 1953-1954 Hallenbezirksmeisterschaft, Kriterium und 6-er Reigen bilden die sportlichen Aktivitäten. Der Verein hat 214 Mitglieder
- 1955 wird der 6-er Damenreigen Bad. Württ. Meister. Teilnahme an der deutschen Meisterschaft in Frankfurt.
- 1956 wird der 6-er Frauenreigen zum wiederholten Male Bad. Württ. Meister. Das 4.Kriterium findet mit internat. Beteiligung statt.
- 1957 stellt der Verein Landesmeister im 2-er und 6-er Frauenreigen. Teilnahme des 6-er Reigens an der DM in Gießen. Vorgespräche laufen über den Bau einer eigenen Halle.
- 1958 kommen die Landesmeister im 2-er und 6-er Frauenreigen aus Deißlingen. Die Motorsportabteilung tritt aus dem Verein aus.
- 1959
50-jähriges Jubiläum des Vereins mit Kreis- und Bezirksfest. Preiskorso und ein Straßenrennen “Rund um Deißlingen“ bilden die Hauptprogrammpunkte.
- 1960 trainieren die Hallensportler vorübergehend im Pfarrheim. Unter Trainer Th. Hugger werden Rottweiler/Haaga Württ. Schülermeister.
- 1962-1963 werden die Kreis- und Bezirksfeste besucht.
- 1964 verbessern sich die Trainingsmöglichkeiten für die Hallensportler durch die neue Gemeindeturnhalle.
- 1965 ist der Hallenradsport durch die Trainer M.Bick und Th. Hugger wieder im kommen. Bei den Kreis- und Bezirksmeisterschaften erzielt man erste Erfolge.
- 1966 findet das 7. Kriterium in Deißlingen statt.
- 1967 schafft man neue Korsokleidung an. Teilnahme am 75-jährigen Jubiläum des Musikvereins.
- 1968 wird am Bezirksfest mit neuer Korsokleidung, Hochradgruppe und Wetterhäusle teilgenommen. Mit 65 Teilnehmern gewann man den 1.Preis.
- 1969 wird das 60-jährige Jubiläum gefeiert. Die Bezirksmeisterschaften im Straßenrennen und ein Korsofahren mit 17 Vereinen bilden das sportl. Programm.
- 1970 wird der 6-er Reigen weibliche Jugend Württ. Meister in Bad Schussenried.
- 1971 stellt der Verein wieder die Württ. Meister im 6-er Reigen. Es wird mit überraschendem Erfolg ein Volksradfahren durchgeführt.
- 1972 bilden Korso, Wanderfahren und Reigen die sportlichen Aktivitäten.
- 1973 organisiert der der RV den 1. Int. Rad-und Wandertag.
- 1974 hat der Verein 170 Mitglieder. Der 2. IVV-Volkswandertag verzeichnet 1660 Teilnehmer. Mit dem neuen Jugendleiter U.Bock will man sich verstärkt dem Rennsport widmen.
- 1975 trainiert man 8 Rennfahrer. Beim Volks- und Radwandertag nehmen allein 360 Radfahrer teil.
- 1976 wird erfolgreich an den ersten Straßenrennen teilgenommen.
- 1977 Kriterium und Volkswandertag mit 3000 Teilnehmern. Die Rennmannschft hat ein erfolgreiches Jahr. Josef Wirz gewinnt die Kreismeisterschft.
- 1978 besteht die Rennmannschaft aus 15 Fahrern. Bei 51 Veranstaltungen wurden 13 mal 1. Plätze erreicht.
- 1979 gewinnt Josef Wirz die Goldmedaille bei den Württ. Jugendstraßenmeisterschaften. Das 70-jährige Jubiläum wird mit einer Bannerweihe begangen. Willi Emminger wird zum Ehrenvorstand ernannt.
- 1980 gehen 9 Fahrer an den Start des Deißlinger Kriteriums und belegen Plätze zwischen 2-13.
- 1981 zeigt die Aufbauarbeit im Hallensport erste Früchte. Im Bereich Freizeitsport wird Skigymnastik und ein Radtreff angeboten. Der IVV-Wandertag zählt wieder 3000 Teilnehmer
- 1982 wird Bernd Matzka deutscher Straßenjuniorenmeister. Es werden regelmäßig Korsofeste besucht.
- 1983 gewinnt Werner Schneider die Broncemedaille bei den Württ. Straßen-meisterschaften. Die Vierermannschaft der Amateure wird Bezirksmeister.
1984
- Vom 30.6.-2.7. feiert der Verein das 75-jährige Jubiläum. An der Korsofahrt nahmen 26 Vereine teil.
Die Rennfahrer waren wieder sehr erfolgreich. Der Volksmarsch sowie die Skigymnastik und der Radtreff fanden großen Anklang. Nach 29 Jahren als Vorstand des Vereins gibt Rudolf Haaga die Verantwortung an Bernd Bick ab.
- 1985 erzielt die Ritterhaus-Rennmannschaft bei 255 Starts 10 Siege. Der Radtreff hat sich etabliert und verzeichnet konstanten Besuch. Der IVV-Wandertag hatte wieder ca. 2000 Besucher.
- 1986 fanden 2 Radrennen statt. Die Rennmannschaft war wieder sehr erfolgreich. Korsofahrer und Volkswanderer besuchten eine Vielzahl von Veranstaltungen.
- 1987 gewinnen Deißlinger Rennfahrer 6 erste Plätze. Radtreff und Skigymnastik sind gut besucht. Die Wanderer starteten bei 103 Veranstaltungen, 2000 kamen zum eigenen Volkswandern.
- 1988 war für den Radtreff ein tragisches Jahr. Gebhard Bauer verunglückte tödlich bei einer Ausfahrt. Erster Tourentreff und Skigymnastik sind gut besucht.
- 1989 bilden die Rennfahrer mit Wilflingen eine Renngemeinschaft und erreichen den 5. Platz im LBS-Cup. Die Wanderer starten bei 104 Wanderungen.
- 1990 werden 2 Kriterien veranstaltet. Die großen sportlichen Erfolge bleiben in diesem Jahr aus. Rad- und Tourentreff, Skigymanstik, Korsofahren und Volkswandern sind Breitensportaktivitäten
- 1991 fährt Stefan Bock als einziger Rennen. Im Freizeitsport wird das Angebot um einen Mountain-Bike-Treff erweitert. Die Korsofahrer gewinnen einen 1a-Preis in Erlaheim
- 1992 Monika Bick beginnt mit 11 Kindern wieder Kunstradsport. Stefan Bock fährt zusammen mit seinen 2 Brüdern die Rennserie „1000 km von Württemberg“. Die Korsofahrer besuchen 3 Feste und erringen einen 1. Preis
- 1993 gewinnt Stefan Bock die „1000 km von Württemberg“. Die Kunstradfahrer treten bei ersten Wettkämpfen auf.
- 1994 nehmen die Kunstradfahrer wieder an Wettbewerben teil. Die Rennmannschaft wird größtenteils von der Familie Bock gestellt. Leider ist kein Nachwuchs vorhanden.
- 1995 wird Moritz Graf Kreismeister im Kunstradfahren. Das Breitensportangebot war gut besucht. Bei den Wanderveranstaltungen wird ein rückläufiger Trend festgestellt.
- 1996 kann die Rennmannschaft mit Nachwuchsfahrern verstärkt werden. Die Kunstradfahrer können Kreis- und Bezirksmeister stellen. Das Freizeitsportangebot wird sehr gut besucht.
- 1997 war für die Kunstradsportler ein erfolgreiches Jahr. Die Rennfahrer erzielten gute Platzierungen in der 1000 km-Rennserie. Die Radtreffteilnehmer beginnen am Oberalppass eine 4-tägige „Tour de Suisse“. Zum 25. Mal wird der Rad- und Wandertag mit 1200 Teilnehmern durchgeführt.
- 1998 kann der Verein mit 9 Kindern Vereinsmeisterschaften im Kunstradfahren durchführen. Die Rennfahrer erzielen gute Platzierungen. Die 2. 4-Tagestour des Radtreffs führt am Rhein entlang. Touren- und Mountain-Bike-Treff sind gut besucht. Reinhard Graf wird neuer Vorstand.